2015 erreichte die Zuwanderung nach Deutschland ihren bisherigen Höhepunkt: Gut zwei Millionen Menschen kamen – die meisten aus dem EU-Ausland, vor allem aus Rumänien, Polen, Bulgarien und Kroatien. Doch nur rund 40 Prozent der Migranten, die in den letzten Jahren aus Europa nach Deutschland kamen, sind dann auch geblieben. Oft ist das Heimweh zu groß oder die Sehnsucht nach der Familie. Deutschlands Attraktivität für Arbeitsmigranten steht auf wackligen Füßen. Migranten aus Polen sind früher am liebsten nach England oder Irland gegangen, Bulgaren und Rumänen vor allem nach Spanien und Italien. Dass Deutschland nun ihr "Lieblingsland" wurde, hat vor allem damit zu tun, dass sich in den anderen Ländern die Bedingungen verschlechtert haben und weniger damit, dass es ihnen in Deutschland so gut ginge. „Wenn sich diese Länder auch nur halbwegs wirtschaftlich erholen, wird das Wanderungspotenzial stark zurückgehen“, erklärt Herbert Brücker, Migrationsforscher. Dieses Defizit müsste man dann mit Migranten aus Drittstaaten ausgleichen.

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