Formen der Migration

Wer sind die weltweiten Migranten? Erstaunlicherweise machen nachziehende Familienangehörige von legal im Aufnahmeland lebenden Migranten den größten Teil der Zuwanderung aus. Im Bereich der Arbeits- und Fluchtmigration haben sich daneben neue Wanderungsmuster "zirkulärer" oder "pendelnder" Migration herausgebildet.

Familiennachzug

In den meisten Ländern ist der Familiennachzug auf Ehegatten und Kinder beschränkt. Zu Ausländern, die nur über ein befristetes Aufenthaltsrecht verfügen, ist der Nachzug häufig gar nicht möglich. Einige Länder legen den Familienbegriff großzügig aus und erlauben auch den Zuzug von Verwandten, die nicht zur Kernfamilie gehören. Die Begründung hierfür ist, dass der Nachzug von Familienangehörigen die Integration im Aufnahmeland beträchtlich erleichtern kann. Andere Länder, vor allem in West-, Ost- und Südostasien, verweigern hingegen den Nachzug von Angehörigen grundsätzlich. Dies ist in humanitärer Hinsicht problematisch. Grundsätzlich gilt, dass Familiennachzug der wichtigste Baustein und Multiplikator internationaler Wanderungsbewegungen ist.

Arbeitsmigration

Die zweitwichtigste Wanderungsform ist die Arbeitsmigration, also die Einreise zum Zweck einer befristeten oder dauerhaften Ausübung einer Tätigkeit. Ihre Erscheinungsformen sind vielfältig. Dazu gehören zum Beispiel ungelernte saisonale Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, in der Produktion oder im Dienstleistungsgewerbe. Meist verrichten die Zuwanderer Tätigkeiten, die den Einheimischen zu schwer, zu schmutzig, zu gefährlich oder zu schlecht bezahlt sind. In vielen Ländern wären bestimmte Wirtschaftszweige ohne solche Arbeitsmigranten nicht mehr konkurrenzfähig.

Fluchtmigration

Die dritte wichtige Gruppe von Zuwanderern sind Asylbewerber und Flüchtlinge. Sie machen derzeit nach Angaben des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) etwa 10 Prozent des weltweiten Wanderungsgeschehens aus. Die Zahl der Menschen, für die UNHCR zuständig war, sank von 1992 bis 2004 von 18 Millionen auf etwa 9 Millionen. Seit 2005 ist diese Zahl allerdings wieder gestiegen. Ende 2007 war UNHCR für 11,4 Millionen Flüchtlinge verantwortlich, also für Menschen, die auf der Flucht vor Verfolgung ihr Heimatland verlassen haben und die entweder einen Asylantrag nach der Genfer Flüchtlingskonvention gestellt haben, als Flüchtlinge anerkannt wurden oder ein Bleiberecht erhalten haben. Zudem ist für 4,6 Millionen palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten das UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge (UNWRA) zuständig. 

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